Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mit einem Stahlstich - S. 134

1836 - Stuttgart : Belser
134 Sechstes Hauptstück. die Stadt, wohin zu Lande Edelsteine, Färbewaavcn und Jagdhunde aus Indien, zur See über den persischen Golf Perlen, Schiffbauholz, Baumwolle und Spezereien ge» bracht, wo die schönsten Teppiche gewoben, in die lebhaf- testen Farben getaucht und mit grotesken Thicrgestalten verziert wurden, so daß babylonische Zeuge im gan- zen Altcrthnme berühmt waren und der Ausdruck paril- Ion für Flagge und. für Lustzelt wahrscheinlich aus dem alten babylonicum yelum oder tentorium erklärt werden muß. Aber eine Ueppigkeit auch nahm im Gefolge des Reichthums überhand, welche Propheten und Profan- schriftsteller nicht, stark genug schildern können. „Höre, du Tochter Babel, -> -spricht der erhabne Jesajas, „die du in Wollust lebest, und so sicher sitzest, und spricht in dei- nem Herzen: ich bins, und Keine mehr, — du wirst Wittwe werden und kinderlos, plötzlich auf einen Tag.« Die Babylonier prunkten in Kleidern, dufteten von Sal- den, stolzierten mit glänzenden Siegelringen und kunst- reich geschnitzten Stöcken einher, und schwelgten tief in die Nacht hinein bei unzüchtigen Gelagen. Die Väter brachten ihre Töchter auf den Mädchenmarkt, wo die schöner» Jungfrauen an den Meistbietenden, die häßlich- sten an den Mindestfordernden verkauft wurden. Daß jedes Weib einmal im Tempel der Mylitta einem Frem- den zu Willen seyn mußte, geschah ohne Zweifel, weil man dadurch Fremde anzulocken hoffte. Freilich sind diese Züge sämmtlich schon aus einer spätern Zeit gegriffen, und um ein Urtheil über das Volk zu fällen, müssen wir vor Allem seine Religion, die offenbar eine uralt einhei- mische gewesen, sorgfältig in Betracht ziehen. Zum Ver- ständnisse derselben schicken wir einige allgemeine Bemer- kungen voran. Gott machte ein großes Licht, das den Tag regiere, heißt es in der Bibel, und ein kleines, das die Nacht regiere. Der Mensch konnte sich weder in die Zeit noch

2. Mit einem Stahlstich - S. 151

1836 - Stuttgart : Belser
Die Phöntzier und Karthaginenser. 151 Schutzgott von Tyrus, in dessen Tempel von Zeit zu Zeit Gesandtschaften auch unabhängiger Kolonien erschienen, soll mit einer in Kreta gesammelten Flotte, nachdem er die Afrikaner zum Ackerbau angeleitet hatte, über die Meerenge von Gibraltar gesetzt, Geryons goldrcichen Vater Chrysavr besiegt, Spanien unterworfen, die Rinder des Geryvn weggeführt und den Rückzug über Gallien, Ita- lien, Sardinien und Sicilien augetreten haben. Kein Wunder, wenn sich ihren Mythen das Gepräge eines handeltreibenden Volkes ausdrückte: bei der Barbarei, welche überall herrschte, wohin die Gelvinnsucht führte, war nur durch Schrecken und Trost der Religion Friede und Sicherheit zu erzielen; man mußte ein Heiligthum errichten, wo man einen Markt gründen wollte, und die Götter traten in den Dienst der Kaufmannschaft. Durch Lage und Beschaffenheit des Landes war man allerdings zunächst auf das Mittelmeer angewiesen; da aber der Handel in demselben Maße vortheilhafter ward, über eine je größere Manchfaltigkeit von Gegenständen des Tausches man verfügen konnte, so mußte sich von selbst der Ge- danke aufdrängen, die Bedürfnisse des Morgen- und Abend- landes gegen einander auszugleichen. Die im Libanon hausenden Stämme hörten auf, den durch Handel erstark- ten Phöniziern gefährlich zu seyn; mit den jenseits der Berge wohnenden Völkern schloß man Bündnisse; die Mi- dianiter und andre Nomaden bildeten die Karawanen, mittelst welcher der Landhandel in Schwung kam. Eine Karawanenstraße führte südwärts nach Memphis, eine zweite über Petra im felsigen Arabien und über Saba in Yemen mitten durch das wüste Hochland Neschd nach Gerrha am persischen Meerbusen, eine dritte durch die syrische Wüste über Tadmor oder Palmyra nach Baby- lon. Aegypten lieferte feine Zeuge und wahrscheinlich auch Getreide, Arabien Räucherwerk und edle Wolle; von den

3. Mit einem Stahlstich - S. 152

1836 - Stuttgart : Belser
152 Achtes Hauptstück. Baharein-Inseln über Gerrha wurden Perlen, aus Ba- bylon Teppiche gebracht; von den Juden bezog mau Waihen, Balsam, Honig, Oel und Mastix, aus Damaskus Wein und Wolle, aus den Gegenden am schwarzen Meere und östlich davon Sklaven, Eisen, Kupfer, Pferde und Maulthiere, aus Ophir, wohin der Lyrische König Hiram in Gemeinschaft mit Salomo vom rotheu Meere aus Schiffe abgehen ließ, die je nach drei Jahren zurück- kamen, Elfenbein, Ebenholz und Gold: kurz, alle Länder steuerten bei, um den Lyrischen Markt zu füllen, und bis ins Unglaubliche stieg zum Theile der Gewinn, der beim Waarenumsatze gemacht ward. So vermuthet wohl der scharfsinnige Heeren mit gutem Grunde, daß die Phönizier spanisches Silber gegen werthlose, aber blendende Waaren von den Eingebornen erhandelt und dieses Silber dann an der Ostküste von Afrika geradezu gegen Gold umgesetzt haben. Ueberdieß beschränkten sie sich nirgends und nie auf bloße Speditionsgeschäfte, sondern die Erzeugnisse ih- res eignen Kuustfleißes wogen sogar am schwersten in der Bilanz des phönizischen Handels. Unter den vielen Ge- werben, die überall von Aradus bis Tyrus blühten, zeich- nen wir die trefflichen Färbereien und Glasfabriken aus. Am Ufer des Belus, der aus einem kleinen See an den Abhängen des Karmel entspringt, wurden stdonische Männer durch Zufall auf die Erfindung des Glases ge- leitet; und in der That eignete sieb der in der Nahe des Flusses und weiterhin bis nach Sidon verbreitete Sand so vorzüglich zu diesem Zwecke, daß noch die Venetianer denselben als Ballast in ihre Schiffe zu laden pflegten. Bald giengen Glaaswaaren aller Art aus den Brenne- reien von Sidon und Tyrus hervor, und zwar zum größ- ten Vortheile für die Verkäufer, weil Kinder und kindische Menschen bereitwillig das Kostbarste hergaben, um mit derlei schimmernden Dingen sich und ihre Wohnungen zu

4. Mit einem Stahlstich - S. 117

1836 - Stuttgart : Belser
Dle Aegyptler. 117 als im Glanze einer kühnen Waffenthat. Durch den Chaldäer daruiedergetreten, konnten die Phönizier kanm an Widerstand denken, und für den Handel zur See war dieses Eiland unvergleichlich gut gelegen und mit treffli- chen Stapelplätzen versehen. Dreiundvierzig glückliche Jahre verstrichen unter der Herrschaft des Amasts (569 — 526): überall Fleiß und Regsamkeit; Jeder ungestört in seinem Gewerbe, das er vom Vater erlernt hatte; die- ser beschäftigt, Edelsteine zu schneiden, jener, in Gold zu arbeiten; hier Spiegel aus Kupfer zur Schau gestellt, dort Glaswaaren, oder Schmelz, oder wohlgelungne Ver- goldungen; hier die Werkstätte eines Webers, der aus zahllosen Fäden die feinsten Musseline zusammenschlingt, dort grobe, mit Theer bestrichue Segeltücher; anderswo prunkende Teppiche, die mit Purpur violett, mit Kermes roth gefärbt siud, Lederarbeiten, woran zierliche Figuren siervorstechen, schon gefirnißte Schnitzereien in Holz, Ge- mählde mit mancherlei Gestalten, die freilich alle nur im Profil und ohne Anwendung der Perspektive gezeichnet sind; im Hintergrund kahle Pyramiden oder bunte Tem- pel, welche durch die Masse und Zahl ihrer Säulen im- poniren; dort endlich wird au einem Grabmvnumente gearbeitet: zuerst kommen Steinmetzen, die den Felsblock glätten, dann Andre, um die Vertiefungen mit Mörtel auszufüllen, dann mechanische Zeichner, welche die Umrisse der Figuren mit rvthcr Farbe entwerfen, dann geschicktere, die mit schwarzer nachbessern, dann wieder Andre, die den Stein rund um die Zeichnung her abhauen, dann noch Andre, melche die Zeichnung kunstgerecht ausführen. Unter solchen Beschäftigungen in Fülle des Wohl- standes und dem tiefsten Frieden lebend, hatten die Aegyp- tier freilich keine Ahnung davon, wie nah' sie dem Zeit- punkte standen, mit welchem sie für immer aufhören soll- ten, ein unabhängiges Volk zu seyn. Und doch war schon

5. Mit einem Stahlstich - S. 20

1837 - Stuttgart : Belser
20 Erstes Hauptstück. wurde, sv gab cs gleichwohl nicht blvs Einzelne, die im Ueberflusse lebten, sondern durch das ganze Land herrschte unverkennbarer Wohlstand, weil der Ackerbau sorgfältig betrieben ward, lind Handel und Fabriken im Flore stan- den: indische Waaren und Sklaven gicngen ein, Seide, Seiden- und Wollcnwebereicn, Oel, Zucker, Quecksilber und Eisen wurden ausgeführt, und begierig kaufte man spanische Schleier in Byzanz, spanische Waffen in Afrika. Nicht minder lebhaft war der wissenschaftliche Verkehr: man zählte 70 Bibliotheken, und ausser den großen Lehr- anstalten in Cordova, Toledo, Malaga, Granada und Se- villa noch 13 andre von Bedeutung, der weise Jsmael Ben Kasem ward zur Erziehung des Thronfolgers Ha- kem aus Bagdad berufen; Wessi'cr Jsa Ben Jschak und Chalaf Ben Abas cl Zahrawi standen den Gelehrtenvereinen vor, die in den Pallästen Hakems und der höchsten Staatsbeamten ihre Zusammenkünfte hielten; der ausgezeichnetste Hofdichter war Ahmed aus Cordova, übrigens der Chalife selbst glücklich in Versen, und seine Sklavin und Geheimschrciberin Monga, die edle Corduancrin Ajescha, Safia und die Sklavin Noiralcdia erwarben Sängerruhm. In alle Lande erscholl Abderrahmans Name, Constantin Viii. und Otto I. unterhielten mit ihm Verbindung und christliche Edelleute nicht minder als muselmännische fühlten sich von einem Hofe angezogen, der als die beste Schule des Nitterthums galt. Doch sv groß die Herrlichkeit des Cha- lifen seyn mochte, — wie Salomo fühlte er die Nichtig- keit der irdischem Dinge, und seit der Hinrichtung seines durch Geist, Wissen und Ritterlichkeit ausgezeichneten Sohnes Avdallah, der sich, als der Erstgeborne Ha- kem zum Thronfolger ernannt wurde, in eine Verschwö- rung hineinziehen ließ, und seit dem Tode seines Oheims Abderrahman Mvdhaffer, den er stets als einen Vater ge- ehrt hatte, versank er in trübe Stimmungen, und ant- wortete, wenn seine Dichter ihn aufmuntern wollten, in Schwermut!) athmenden Versen. „Mehr denn 53 Jahre",

6. Mit einem Stahlstich - S. 515

1837 - Stuttgart : Belser
Wlckliffc und das Concil von Pksa. 515 hatte, und unter den Me rin i den Marokkos in schö- ner Blüthe: jährlich kämpften Dichter zu Fez um den Preis des besten Liedes, um ein edles Pferd, eine schöne Sklavin, ein Fcierkleid und um den Vorrang über alle Sänger für das laufende Jahr; das Land war wohl an- gebaut und mit Städten und Pallästen geziert; Gärten und Wiesen faßten die Städte ein, künstliche Bewässerung half der Fruchtbarkeit nach; Hirten bevölkerten die Thä° ler und Höhen des Atlas; durch Karawanen kam man in Verbindung mit den Neichen der Schwarzen in Sudan; die Küsten galten als Kornkammern Südcuropas; Vieh, Kattun, Tapeten, Glaswaaren, Honig und kostbare Harze waren, zumal für den Markt von Alexandrien, vortheil- hafte Ausfuhrartikel; al Gazajari oder Algier wurde gegründet, an der Meerenge blühte Ceuta, an einem Flusse, der 3000 Mühlen trieb, Tlemsen, an der Gränze unwvhnbarer Gegenden die vandalische Odcgast, wo bis auf diesen Tag blondhaarige Stämme ihre nordische Ab- kunft verrathen. Hier und im saracenischen Spanien er- starkten die mild behandelten Juden zu einer neuen Pe- riode der Litteratur. Ihr scharfsinnigster Lehrer, Moses Ben Maimon, geboren 1139 zu Cordova, gestorben 1205, war Schüler zweier berühmten Philosophen der Mnhamedancr, des 1190 zu Sevilla gestorbnen Tophail, der in seinem Romane Ebn Jokdan oder der Na- turmensch" die schwärmerische Lehre der Neuplatonikcr auf eigcnthümliche Weise dargcstcllt hat, und des 1206 oder 1217 zu Marokko gestorbnen Avcrroes, der als auf- geklärter, aber auch verfolgter Denker die populäre Weis- heit des Alkvrans einer wissenschaftlichen Grundlage be- dürftig erklärte, und trotz seiner Verehrung für Aristoreles und obgleich er vorzugsweise der Commentator genannt wird, doch im Streben, ein lebendiges Princip zu gewin- nen , halb unbewußt die Emanationstheorie der Ale- xandriner mit der aristotelischen Lehre von der Materie und Form verband. Moses Ben Maimon bezweifelte nicht blvs manche Sätze der aristotelisch-arabischen Philo- 33*

7. Mit einem Stahlstich - S. 312

1837 - Stuttgart : Belser
512 Sechzehntes Hauptstück. rikas und des Seewegs nach Ostindien, sowie durch den mächtigen Schutz Karls V. und den weiten Umfang sei- ner Herrschaft sehr empor gekommen. Zu Antwerpen machte man damals während eines Monats mehr Wechsel, und Warengeschäfte als zu Venedig in zwei Jahren. Don Pvrtngall kamen in einem Jahre für 500.000 Dnkatcn Edelsteine, Gewürz und Zucker; von Italien im Jahr 1550 für 1 Million Dukaten Seide und Goldstoff; aus Frankreich und Deutschland für 800.000 Dukaten Weine. Aber auch andre Städte blüh, ten durch bedeutenden Handel und zogen daraus unge- heuern Gewinn. Amsterdam war Stapelplatz für den Ostseehandel: 2mal de6 Jahrs liefen 2 bis 500 Schiffe aus dem baltischen Meere ein; der ganze Norden wurde von hier aus mit Tüchern, Wein und andern Waaren versehen. Daß auch die geistigen Interessen nicht teer ausgiengen, ergibt sich aus dem, was wir von Erasmus dem Notter, dammer, sowie von der niederländischen Mahlerei und Musik seines Ortes bemerkt haben. Bei dem lebhaften geistigen und materiellen Verkehre, der die Niederlande auszeichnet, mußte auch die Reformation frühzeitig hier eindringen. Gleich nach ihrem Erscheinen wurde Luthers Bibelübersetzung in Amsterdam holländisch gedruckt. Karl erließ Edikte über das Bibellesen und gegen religiöse Versammlungen, mochten sie geheim oder öffentlich scyn; hartnäckige Ketzer sollten mit dem Tode bestraft werden; 5 Inquisitoren spürten ihrem Treiben nach, und auch ge- mäßigte Anhänger der deutschen Reformation wurden mit Strenge verfolgt, weil leider zugleich das Unwesen der Wiedertäufer einriß, welche frech genug waren, das Rath, haus in Amsterdam zu stürmen. Allmählig rückte Karl deutlicher mit dem Plane hervor, ohne Rücksicht auf da- wider streitende Privilegien, die spanische Inquisition ein- zuführen. Großen Schrecken verbreitete die Nachricht hievon überall, den größten in Antwerpen, wo sich fremde Kaufleute sogleich zur Abreise anschickten. Maria eilte zu ihrem Bruder nach Augsburg: er genehmigte nur eine

8. Mit einem Stahlstich - S. 332

1837 - Stuttgart : Belser
332 Siebenzehntes Hauptstück. Staatsrathes, Admiral der niederländischen Flotte, zu nennen. Noch waren die Niederlande in einem erfreulichen Zustand der Blüthe. 4.550 hatte die Einfuhr von Edel» steinen, Gewürzen und Zucker 300,000 Dukaten betragen; 4.566 betrugen Gewürze und Zucker allein 1,600,000 Du. taten. Die Gesammteinfuhr von der Ostsee machte in jenem Jahre 250,000, 16 Jahre später blos die Einfuhr an Getreide 1,500,000 Dukaten; der Wcinhandel belief sich früher auf 600,000, jetzt auf dritthalb Millionen Dukaten. Von fremden Kauflcuten waren zu Antwerpen mehr als 1000 Häuser; für Hausmiethe wurden oft 1000 Rcichsthaler bezahlt, besonders für damalige Zeiten ein ungeheurer Preis; 124 Gvldschmidte zählte die Stadt; 2500 Fahrzeuge erschienen oft zugleich auf der Schelde, und wöchentlich kamen 2000 Frachtwagen; die Börse wurde täglich von mehr als 5000 Menschen besucht. Aehnlichcn Verkehrs hatten sich Städte wie Gent, Brüssel, Am- sterdam, und eines verhältnißmäßigen Wohlstandes alle Theile der Provinzen zu erfreuen. Bald aber ver- lautete Klage über Klage: Philipp zog durchaus die Spanier vor, während Karl nicht nur hier die bedeutend- sten Aemtcr mit Niederländern besetzt, sondern auch in den obersten kaiserlichen Rath Männer aus allen Theilen der Monarchie ausgenommen hatte; zudem ließ Philipp, gegen die Privilegien der Niederländer, ein fremdes Heer, 3000 übermüthige spanische Soldaten zurück. In der Versammlung der Generalstaaten, welche er noch vor sei- ner Abreise zu Gent hielt, erwicdcrte er deßhalb gemachte Vorstellungen mit der entrüsteten Frage: „ob man auch ihn als Fremdling vertreiben wolle?" Doch gab er sein Wort, die Truppen sollen binnen 4 Monaten abziehen. Aus 4 Monaten wurden 48, und die Verzweisiung der Secländer stieg so hoch, daß sie die Arbeit an den Dei- chen einstellten und erklärten, lieber in den Wellen des Oceans unterzugehen, als länger die Plackereien dieser Fremdlinge zu leiden. Jetzt mußte man, damit nicht

9. Mit einem Stahlstich - S. 382

1837 - Stuttgart : Belser
382 Achtzehntes Hauptstück. Portugatl Kvlonialwaaren. Die Ausfuhr bestand in Butter, Käse, Häringen, Leinwand, Tüchern; die 2 erstern Artikel betrugen über eine Million; Enkhuysen allein schickte 550 Schiffe auf den Häringsfang; nach den brit. tischen Küsten segelten im Ganzen gegen 5000 Fahrzeuge, um Fische zu fangen; die Leinwand wurde in Holland so fein bereitet, daß 75 Ellen von der feinsten Sorte nur 5 Pfund wogen; in Leyden waren bedeutende Tuchfabri- ken, dabei nahm man die Engländer mit ansehnlichen Lieferungen-bereitwillig auf. Entscheidend hatte die Sper- rung des lissaboner Hafens gewirkt; denn um nicht auf den Vertrieb indischer Artikel verzichten zu müssen, be- schloß man, sie unmittelbar in Indien zu holen. Die er- sten Versuche zwar, welche seit 1595 Cornelius Hout- man, Mahu de Lordes und Sebald de Wert unternahmen, hatten keinen sonderlich günstigen Erfolg: schon die Farth war mühselig und unglücklich, an Ort und Stelle fand man bei den Eingcbornen schlechte Auf- nahme, oder fiel zuletzt den Spaniern in die Hände. Die Unternehmung vom Jahre 1598 aber, an deren Spitze Olivier van Noordt stand, war eine glücklich voll- brachte Reise um die Welt, und lieferte interessante Nach- richten über Japan. 1599 segelte Stephan van der Hagen mit 5 Schiffen ab auf Rechnung einer Handels- gesellschaft, und schloß mit den Einwohnern von Amboina ein Bündniß, kraft dessen sie ihm den ausschließenden Handel mit Gewürznelken versprachen. Jetzt schickten die Spanier und Portugiesen unter Don Hurtade de Mendoza eine größre Flotte nach den Molukken: Wolf hart Hermanß, holländischer Befehlshaber von Bantam, besiegte sie in mehreren Gefechten, 2 große Galeeren wurden genommen und die holländische Mann- schaft setzte sich durch ihr muthvolles Benehmen um so mehr in Achtung, als die Eingebvrnen der Spanier und Portugiesen längst müde waren. Der König von Achem auf Sumatra schickte eine Gesandtschaft an den Prinzen Moritz, und der Gesandte Abdul Hamid kehrte voll

10. Mit einem Stahlstich - S. 306

1837 - Stuttgart : Belser
306 Sechszehntes Hauptstück. durch für Erfindungen und nützliche Unternehmungen ge. lähmt; das in Massen als ein todtes Kapital aufgehäufte Metall verwandelte sich erst unter den Händen fremder Kaufleute und Gewerbsmänner in eine Quelle des Wohl, standes: in Spanien empfand man nur den mit den Kroneinkünften zunehmenden Despotismus der Könige und die unheilvollen Folgen auswärtiger Unternehmun- gen, zu denen das amerikanische Gold verführerisch an- trieb. Sv rächte die Vorsehung den qualvollen Untergang der Urbewohner Amerikas unmittelbar an den Unter- drückern ! Vergleichen wir hiemit das Kolonialwesen der Portugiesen, so stellt sich bei großer Verschiedenheit der Sache nichtsdestoweniger das gleiche Ergebniß heraus. Die Spanier gründeten hauptsächlich Bergwerkskolvnien, die Portugiesen Handelskolonien; jene drangen daher bis ins Herz der entdeckten Länder ein, während diese vvr- nämlich auf feste Punkte an den Küsten ausgicngen. Uebrigens legten auch sie Pflanzungs - und sogar Acker- baukvlvnien an, nämlich in Brasilien, wo man damals noch kein Gold und keine Diamanten gefunden hatte, und wohin jährlich während des Monats März eine Flotte aus Portugall kam, und aus den afrikanischen Niedcrlas. fungen in Guinea und Eongo Sklaven eingeführt wur- den. Was Ostindien anbetrifft, so war der von den Be, fehtshabern theils geleitete, thcils als Monopol betriebne Zwischenhandel von nicht kleinem Belang. Malacca galt als Marktplatz für Hinterindicn, Aden für Arabien und Aegypten, Ormus für das asiatische Festland, und zwi- schen den Goldländern Afrikas und den Produkteulandern Indiens fand ein naturgemäßer, vorthcilhafter Austausch Statt. Gleichwie aber die spanische Negierung alles ge- wonnene Metall, so wollte die portugiesische den gesam- melten Vorrath von Gewürzen, von baumwollnen und Seidenzeugcn, von Perlen und andern leichten und ver- arbeiteten Maaren in das Mutterland ziehen. Jeder Portugiese durfte an diesem Handel Thcil nehmen, aber nur mit Erlaubniß der Negierung; denn sie war es, welche
   bis 10 von 23 weiter»  »»
23 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 23 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 5
7 1
8 0
9 2
10 6
11 4
12 2
13 0
14 0
15 9
16 0
17 1
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 1
24 2
25 1
26 2
27 1
28 0
29 4
30 0
31 0
32 0
33 1
34 4
35 0
36 1
37 2
38 0
39 10
40 0
41 4
42 0
43 0
44 0
45 3
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 0
4 6
5 0
6 2
7 0
8 2
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 4
16 3
17 2
18 0
19 0
20 0
21 1
22 1
23 0
24 0
25 1
26 1
27 0
28 1
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 7
37 0
38 0
39 0
40 4
41 1
42 1
43 1
44 0
45 2
46 1
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 4
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 2
63 0
64 3
65 0
66 0
67 0
68 2
69 0
70 0
71 0
72 3
73 1
74 2
75 1
76 2
77 2
78 0
79 14
80 1
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 1
87 2
88 0
89 4
90 1
91 2
92 7
93 0
94 1
95 1
96 1
97 1
98 8
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 41
1 4
2 78
3 65
4 59
5 193
6 29
7 102
8 40
9 231
10 122
11 21
12 69
13 13
14 0
15 82
16 341
17 79
18 30
19 65
20 33
21 76
22 48
23 13
24 56
25 5
26 243
27 61
28 6
29 9
30 115
31 105
32 6
33 458
34 17
35 43
36 3
37 54
38 12
39 359
40 144
41 13
42 24
43 49
44 21
45 110
46 37
47 24
48 211
49 480
50 83
51 59
52 35
53 80
54 26
55 122
56 9
57 32
58 200
59 490
60 56
61 52
62 251
63 71
64 196
65 166
66 1
67 33
68 46
69 2
70 24
71 26
72 52
73 449
74 114
75 114
76 48
77 332
78 8
79 91
80 177
81 638
82 39
83 7
84 9
85 134
86 39
87 75
88 188
89 15
90 7
91 53
92 12
93 40
94 2
95 2
96 3
97 162
98 294
99 81
100 327
101 1
102 138
103 248
104 14
105 7
106 58
107 2
108 40
109 6
110 66
111 25
112 60
113 23
114 27
115 31
116 74
117 19
118 109
119 10
120 57
121 167
122 18
123 43
124 58
125 28
126 27
127 141
128 142
129 106
130 8
131 231
132 164
133 4
134 91
135 9
136 471
137 2
138 39
139 7
140 177
141 7
142 61
143 151
144 58
145 131
146 42
147 11
148 57
149 22
150 103
151 30
152 111
153 16
154 34
155 128
156 126
157 24
158 119
159 14
160 13
161 38
162 71
163 32
164 29
165 16
166 129
167 47
168 12
169 63
170 29
171 119
172 70
173 204
174 21
175 483
176 81
177 773
178 30
179 264
180 22
181 46
182 303
183 367
184 39
185 17
186 95
187 77
188 7
189 99
190 8
191 180
192 81
193 6
194 88
195 12
196 94
197 168
198 71
199 29